Da hier anscheinend Einige mit dem Gedanken MMS an der Hobbyline spielen, beschreibe ich mal meinen Weg dahin.
Nach etwas Recherche war mir klar, dass es ein System nach dem Prinzip des Bambusbuster (2) bzw. ColdEnd sein sollte. Also eine Kombination aus Luftdruck und Pumpe steuert die Menge an Kühlmittel.
Sebastian End bietet ja einen nahezu kompletten Bausatz an, aber da ich mir nicht sicher war, ob ich den 1:1 einsetzen kann, entschied ich mich für die eigene Konstruktion.
Am Anfang stand der Sprühkopf. Da an diesem keine Dosierung vorgenommen werden muss, ist es ein simples Teil mit drei Anschlüssen für Luft, Wasser und Düse. Daher besorgte ich mir dieses Teil
schraubte Schnellverbinder rein und fräste in einen Stopfen ein Loch, in das ein Messingrohr geklebt wurde.
Es ist sehr klobig, hat aber in Tests mit Wasser funktioniert. Daher wusste ich, dass ich nicht ganz falsch lag.
Kompressor, Wasserfilter und Druckminderer (sowie diverse Schläuche und Verbinder) waren schon da und damit wurden die ersten Versuche durchgeführt.
Die Steuerung sollte auch erst selbst aufgebaut werden, aber die Verdrahtung auf einer Lochrasterplatine war mir zu zeitaufwendig. Daher bestellte ich sie bei Sebastian. Das hat den Vorteil, dass auch Stromversorgung und Relais schon vorhanden sind, und man sich keine Gedanken um die verschiedenen Spannungen machen muss.
Für die Fixierung des Kopfes wurde eine Klammer für den vorderen Schnellverbinder gedruckt. Diese wird mit einem ebenfalls gedruckten Adapter M6 auf 1/4" Stativschraube zusammengedrückt. Den kann ich an einem Gelenkarm für Foto/Video anbringen.
Irgendwann war mir klar, dass der Pneumatik-Verteiler viel zu groß ist und eine andere Lösung her musste. Also schnell ein kleines Teil konstruiert mit zwei Löchern und drei M5 Gewinden. Der Prototyp wurde aus POM geschnitzt und vielleicht gibt es gar keine finale Version aus Alu. Denn er scheint perfekt zu funktionieren. Auch ohne den Einsatz von Teflonband scheinen die Gewinde dicht zu sein, wobei da ja eh kein Druck drauf ist, der geht den einfachen Weg durch die Düse.
Da der Gelenkarm nicht sehr lang ist, wurde für die Befestigung an der Spindel ein Klemmring, ebenfalls mit Stativgewinde, gedruckt. Erst war ich skeptisch, ob er stabil genug ist, aber das hat sich schnell erledigt.
Daran hängt der Gelenkarm mit dem Sprühkopf.
Dadurch, dass alles recht klein ist, lässt sich der Kopf gut positionieren. Das Sprührohr hat 1 mm Innendurchmesser. Falls es zu kurz ist, kann es problemlos getauscht werden.
Druckminderer, Filter, Ventile und Pumpe wurden auf einer Siebdruckplatte montiert. Die Steuerung wird etwas davon entfernt sitzen, daher kam das originale ColdEnd Gehäuse nicht zum Einsatz.
Stattdessen wurde eines provisorisch gedruckt, sowie eine Halterung für die Pumpe.
Da Druckschalter zum Einsatz kommen, die Steuerung aber für Taster ausgelegt ist, wurde kurzerhand ein anderer ESP32 mit einer entsprechend angepassten Firmware geflasht.
Beim Test mit Wasser hat sich ein Druck von ca. 0,25 bar und eine Drehzahl von 2,5 /min für die Pumpe als ideal für die dünne Düse herausgestellt. Es kommt eine kontinuierliche Mischung aus Luft und Wasser, ohne zu spucken. Kann aber sein, dass sich das Kühlmittel etwas anders verhält, da es eine geringere Dichte als Wasser haben soll. Zumindest sieht es derzeit wirklich nach Minimalmengenschmierung aus.
Noch ist das System nicht im Einsatz, da noch ein paar Anpassungen, z.B. bei den Kabellängen, nötig sind, aber bis jetzt wurden meine Erwartungen erfüllt.