Nutenfräsen ohne Ausbruch

  • Hallo Leute,


    ich wollte mal testhalber in Siebdruckplatten einen Nutmuser fräsen siehe Bild:

    20200723_231515_autoscaled.jpg


    Dabei ist mir ein Steg dazwischen einfach ausgebrochen. Ich habe mit einem Sorotec 2 Schneider 3 mm Fräser gefräst mit 2000mm Zustellung und 3 mm Vollnut gefräst. Die Bahnbreite ist 3 mm und der Steg der stehen bleiben soll ist ebenfalls 3mm.

    Könnt Ihr mir ein paar Tipps geben was ich einstellen kann damit sowas nicht passiert. Ich müsste eine größere Fläche fräsen und das wäre sehr ärgerlich wenn die Fräsung danach unbrauchbar wird.

    Vielen dank im Voraus

    VG Eddie

  • Moin,



    ich sehe, was du fräsen willst. 8o


    Glaub ja nicht, daß ich das nicht kenne. Was du versuchst, heißt Dünnwandfräsen und ich hab das zu Genüge ausprobiert.


    Beispiel von mir:


    P1010143_autoscaled.jpg


    Als aller erstes, mein Angebot steht immer noch. Als zweites, jedes CAM was ich kenne hat die falsche Frässtrategie.


    Kein CAM hat von Hause aus eine Strategie für den Vakuumtisch. Alle gehen von einem Schraubstock aus und dafür ist die Strategie richtig. Auf einem Vakuumtisch gelten andere Regeln und sogar nochmals unterschiedliche, je nach dem man nur Nuten- oder Durchfräsen will.


    An deinem Bild erkenn ich sofort, daß die äußeren Nuten zuerst und die Mittlere zuletzt gefräst wurde. Das führt unweigerlich zu einem teilweisen, oder wie bei dir kompletten Abriß des Steges. Such dir ein CAM, wo du die Fräsreihenfolge manuell festlegen kannst. Das treibt zwar die Bearbeitungszeit nach oben, aber die Stege bleiben stehen.


    Nur mal so nebenbei, für meinen letzten Vakuumtisch, Größe 450x300mm, hab ich 4 Stunden am CAM gesessen. Ich hab die ganze Frässtrategie per Hand festgelegt.


    sswjs, aka Jens


    PS: @Eddie: Den G-Code rück ich nicht raus. 8o Du musst schon deine Fehler selber machen.

  • ich sehe, was du fräsen willst. 8o Glaub ja nicht, daß ich das nicht kenne.

    PS: @Eddie: Den G-Code rück ich nicht raus. 8o Du musst schon deine Fehler selber machen.

    Man man man! Mann kann ja nichts mehr fräsen ohne erkannt zu werden ^^. Nein Spaß bei Seite, noch nutze ich Estlcam als CAM und als CNC Steuerung. Bei Estlcam kann ich aber die Bearbeitungsreihenfolge festlegen. Die Frage ist nur was wäre dann richtig, von außen nach außen Reihe für Reihe durch, oder aus der Mitte nach außen Reihe für Reihe? Welche Strategie gehst Du denn?

    Ich bin bereit zu lernen, und bin für jeden Deiner Tipps dankbar. (ohne G-Code) ;)

  • Moin,


    die Frästrategie zu erklären ist ganz leicht: Immer ins Volle fräsen.


    Ob du jetzt damit was anfangen kannst, ist die andere Frage...


    Ich weiß, das man in ESTLCam die Reihenfolge selber festlegen kann und übrigens nutze ich auch ESTLCam für meine Vakuumtische, aber du musst sehr auf den Fräsanfang und -ende aufpassen.


    Ich fräs die 6mm Nuten mit einen 3,175er Fräser, weil ein 6mm alles wegreißt. Aber, mach mal deine Erfahrungen.


    Meine sind mit den CAM-Programmieren, sagen wir's höflich, nicht erfreulich. Deswegen ist komplette Handarbeit angesagt.


    Da bekommt man dann so Aussagen, wie die Macht der 20igsten Kommastelle oder das ist das Problem des Handlungsreisenden und das ist mathematisch nicht lösbar. Ja, stimmt, es gibt sogar ein Beweis, daß der allgemeine Fall nicht lösbar ist. Aber das ist wie mit der Drittelung eines Winkels, allgemein nicht lösbar, aber ein 360°, ein180° und ein 90° Winkel sind problemlos drittelbar.


    Doof ist nur, daß ich mit der manuellen Erstellung des CAM genau das beweise...



    Aber egal: Immer ins Volle fräsen.




    sswjs, aka Jens

  • Also ich würde mal mit nem kleineren Fräser versuchen und dann eben keine Vollnut sondern in 2 Zustellungen und vielleicht 4 Durchgängen.


    z.B. mit nem 2mm oder 2,5 mm und dann eben auf die 3mm Nut arbeiten.


    Oder mal Wirbelfräsen versuchen, mit dem 2mm Fräser und dann auf die 3er Nut. (das dauert dann aber lange zum Fräsen.


    Und wie oben schon geschrieben, immer so fräsen, dass möglichst viel Material stehen bleibt, also in diesem Fall von Innen nach Aussen.


    Gleichlauf und Gegenlauf macht auch einen Unterschied.


    Am besten bei sowas mal eine kleine Testzeichnung machen und diese mit verschiedenen Frässtrategien in einem Reststück testen.

  • Siebdruck hat da einfach ein Strukturelles Problem. Auf so kleinen Abmessungen hat man immer schnell ne Bahn dazwischen wo das Holz ein bisschen schwächer ist und dann bricht es gerne weg. Man sieht da auf dem Foto das es genau in der Faserrichtung weg gebrochen ist die am schwächsten ist. Bei einem Homogeneren Material sollte es weniger Probleme geben.

    Viele Grüße,

    Klaus

  • Ich habe aktuell leider kein 2mm Fräser sondern nur einen 1.2mm das wäre dann doch arg klein. Bzw das wird die Bearbeitungszeit extrem in die Höhe treiben. Aber ich muss eh wieder bei Sorotec was bestellen, mir ist ein 1mm Fräser dummerweise abgebrochen, muss wieder nachordern. Dann tu ich mir einen 2mm dazu ordern.

    Kommisch irgendwie hat man nie einen passenden Fräser parat

  • Homogeneren Material sollte es weniger Probleme geben.

    Ja da hast Du recht, und vor allem ist die Siebdruckplatte von einem Holzhändler, er sagte es ist eine ausländische keine Ahnung woher aber daher relativ günstig gewesen und da sieht man der auch an, denn die Qualität der Schichten ist teilweise nicht so doll wie die aus dem Baumarkt zum Beispiel. Für den Zweck damals war es aber egal. Hier ist es eben ein Reststück.

  • Wenns unbedingt die Siebdruckplatte als Basis sein soll könntest du ggf noch nen V-Nut Fräser probieren. Dadurch werden die Kanäle zwar nach unten hin entsprechend kleiner, dafür die Stege aber auch deutlich stabiler. Wie stark das den Luftstrom / Durchsatz stört müsste man ausprobieren.

    Wenn in der Platte nur "eine schwache Schicht" drinnen ist könnte es ggf auch helfen die Platte 90° zu drehen.

    Viele Grüße,

    Klaus

  • Drehe die Bahnen beim Leimholz um 90° und es wird ähnlich schlecht gehen wie die Siebdruck Platte.

    Bei so kleinen Abständen hat die kurze Faser einfach keine Möglichkeit da irgendwas gescheit zu halten.

    Viele Grüße,

    Klaus

  • Wobei. Ich sehe gerade das du ja schon quer zur Faser bist. So was hatte bei mir in Fichte absolut nicht funktioniert. Gut möglich das die buche da doch ne Ecke stabiler ist.

    Viele Grüße,

    Klaus

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